Konzertreihe für experimentelle, elektronische Musik
Premiere: Samstag, 04.12.2010, 21:00 Uhr, Work of Art

Nach der erfolgreichen Session im Oktober mit Timo Warnecke und Achim Seifert setzen Nils Nordmann und ich unsere Elektronische Reise fort. Geplant ist eine Veranstaltungsreihe für improvisierte elektronische Musik mit dem Ziel eines offenen musikalischen Dialogs – eines Grenzgangs mit Musikern verschiedener Genres und darüber hinaus mit anderen Kunstformen wie Tanz, Video oder Literatur. Zum Auftakt laden wir am 4. Dezember 2010 ins Work of Art, vielen bekannt durch die Hogeschool, dem Studio für zeitgenössischen Tanz und modernes Tanztheater unter der Leitung von Britta Hoge, ein. Dieses Theater ist ideal für unser Vorhaben, da hier die Konzentration auf die Performance im Vordergrund steht. Als Gäste sind dabei der Avantgarde-Schlagzeuger Willi Hanne und der Videokünstler Tosh Leykum. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. 


Projektbeschreibung

Vorgeschichte

Jazzgitarrist Klaus Spencker und Produzent und Musikelekroniker Nils Nordmann beschäftigen sich sei 2006 intensiv mit der Verbindung von Jazz und Liveelektronik.
Ausgehen von experimentellen Projekten und Ensemblestudien im Bereich Kulturwissenschaften an der Universität Hildesheim, wurden seither verschiedene Konzepte mit dem Ziel wissenschaftlich- künstlerischer Auseinandersetzung mit freier Improvisation, Jazz, Pop und elektronische Musik entwickelt und erprobt. Im Live-Kontext kristallisierte sich bald die besondere Herausforderung in der Kombination aus elektronischer Musik und Jazz heraus. Durch vorgefertigte Klänge aus dem Computer sind den improvisatorischen Möglichkeiten Grenzen gesetzt. Die Spannungsfelder zwischen Mensch und Maschine bzw. Programm und Spontanität müssen neu überdacht werden.

Fortsetzung

Klaus Spencker und Nils Nordmann setzten die Zusammenarbeit 2010 fort. Auftritte on- und off-campus im Raum Hildesheim / Hannover erweiterten den Musikalischen Aktionsradius. Besondere Aufmerksamkeit erhielten hierbei die Solo Performances von Nils Nordmann in den berühmten Fagus Werken in Alfeld und ein Auftritt des Duos mit den Gastmusikern Timo Warnecke, Schlagzeug und Achim Seifert, Bass, im Kulturpalast Hannover.
Durch selbst produzierte Naturklänge, die durch Montagetechniken und Modifikation der Musik einen eigenen Charakter verleihen, in Verbindung mit erweiterten und verfremdeten Gitarrenklängen entsteht ein breites Spektrum, in dem die Improvisation nahezu alle Klangparameter wie Frequenz, Amplitude, Tondauer, Timbre und Ein- und Ausschwingverhalten erfasst. Form und Struktur werden neu definiert. Weitere Freiheit und Abgrenzung zu gängigen Modellen computergestützter Musik bringt die bewusste Desynchronisation mit Hilfe des Reichschen Effekts. An der Möglichkeit durch Sensoren im Raum auch das Publikum mit einzubinden wird derzeit geforscht. Im nächsten Schritt streben Nils Nordmann und Klaus Spencker eine Kombination dieses Ansatzes mit anderen Kunstformen wie Tanz, Video, Bildende Kunst und Literatur an. Geplant sind Treffen mit regional, national und international renommierten Gästen aus anderen Künsten zur kollektiven Improvisation – Momentaufnahmen die neue Impulse für die Entwicklung der elektronischen Musik setzen.
Dieses Projekt besitzt Laborcharakter. Die Raumwahl spielt hierbei eine wichtige Rolle. Um eingefahrene Erwartungsmuster gängiger Spielorte wie Clubs und Bars zu vermeiden, werden Räumlichkeiten ausgewählt, die möglichst flexiblen zu nutzen sind und eine konzentrierte Atmosphäre des Zuhörens ermöglichen. Gleichwohl soll das angestrebte Klangerlebnis einen Raum schaffen, der neue Denkansätze fördert, Grenzen überschreitet und Menschen zusammenführt.